Das Wappen der Gemeinde Egg
Seine Entstehung
Das Gemeindewappen ist am Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden. Ein Brief der Gemeinde Egg von 1801 an die Verwaltungskammer des Kantons Zürich betreffend die rückständigen Besoldungen von Schulmeister Gissling, und Chirurg Diener in Esslingen, der Sigristen Jakob Maurer und Heinrich Boller und der Esslinger Hebamme zeigt noch kein Wappen im Siegel, sondern die Buchstaben MPE, (Munizipalität Egg). Erst das Oblatensiegel in einem Schreiben des Gemeinderates von Egg an Statthalter Krauer in Wald vom 21. Juni 1806 zeigt in einer Kartusche zwei verschlungene Hände, die aus Wolken hervorragen. In diesem Brief verweigerte die Zivilgemeinde Hof, Müller Rüegg vom Tüftal «anzunehmen», weil er nur die Hälfte des Einzugsgeldes bezahlen wolle. Erst vor der Hochzeit, als ihm «die Verkündung aller orthen verweigert wurde, kam er eilig an die civil gemeinde hof», um sich einen Heimatschein ausstellen zu lassen.
Seine Deutung
Mit dem Siegelbild von 1806 sind die Treuhände zum Gemeindewappen von Egg geworden.
Sie versinnbildlichen die Brüderlichkeit, eines der Schlagwörter der Französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Als eigentliches Wappen finden wir die beiden Hände auf der grossen Glocke des Geläutes von 1854 und auf der Fahne des Männerchors von 1879.
Der Volksmund deutet das Wappen so: «Brüder reicht die Hand zum Bunde!» oder «Eintracht macht stark» oder im Zusammenhang mit der Glocke «Seid einig, wahr und treu, dass Gottes Segen mit euch sei».
Aus: Broschüre Gemeinde Egg, Das Tor zum Zürcher Oberland, 2002